Kunst im Dialog

„Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgendetwas stehen, das wir nicht gleich restlos erklären können.“
Christoph Schlingensief (1960 - 2010), deutscher Film- und Theaterregisseur, Autor und Aktionskünstler

Das Zitat beschreibt ganz wunderbar meine Empfindungen, wenn ich vor einem Werk stehe und es gefällt mir oder es gefällt mir einfach nicht. Meist kann ich nicht wirklich in Worte fassen, warum ich die Entscheidung treffe. Doch tief im Inneren weiß ich genau, sie ist für mich richtig.
Offenbar geht das nicht nur mir so. Häufig stelle ich die gleiche Reaktion fest, wenn ich meine Werke präsentiere. Meist kommen die Betrachterinnen und Betrachter spontan, aber zielgerichtet auf ein Bild zu und erklären, dass es ihnen besonders gut gefällt. Auch weiteres Suchen führt zu keinem anderen Ergebnis. Irgendetwas zieht den Betrachter/die Betrachterin magisch an, gefällt, gibt Rätsel auf, löst Empfindungen aus und regt einen Dialog an. Das ist für mich immer ein ganz tiefer Moment, denn er belohnt meine Arbeit in perfekter Weise. Häufig frage ich, was die Anziehung des Werkes ausmacht. Dann bekomme ich so viele Antworten, wie es Betrachter/innen gibt. Die Vielfalt ist herrlich und zudem inspirierend, denn sie eröffnet auch mir ganz neue Betrachtungsmöglichkeiten.
Genau an dieser Stelle wird mir immer bewusst, dass wir beim Betrachten von Bildern in einen Dialog treten, der von den Akteuren Kunstwerk – Betrachter/in – Künstler/in gebildet wird. Daraus ergeben sich 3 Ebenen:
Dialog zwischen Kunstwerk + Betrachter/in
Dialog zwischen Kunstwerk + Künstler/in
Dialog zwischen Künstler/in + Betrachter/in
Anhand von ein paar Beispielen habe ich gemeinsam mit Freunden/innen versucht, diesen Dialog nachvollziehbar zu machen.

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